Auf dem Weg zur Anerkennung
Die Alevitische Gemeinde

Auf dem Weg zur Anerkennung

Die Alevitische Gemeinde

Auf dem Weg zur
Anerkennung

Grünen-Landtagsabgeordnete Eka
von Kalben besucht die alevitische Gemeinde in Uetersen

Von Cindy Ahrens

UETERSEN „Unser Ziel ist es,dass wir als Religionsgemeinschaft in Schleswig-Holstein anerkannt werden“, sagt Murat Sari, Vorsitzender der alevitischen Gemeinde in Uetersen. Und das sollen sie auch – zumindest wenn es nach Eka von Kalben (Grüne) geht. Auf ihrer Herbsttour unter dem Motto „Die Gedanken sind frei“ machte die religionspolitische Sprecherin Halt in Uetersen, um sich mit den Gemeindemitgliedern auszutauschen. Eigentlich wollte sie den Staatsvertrag mit den Aleviten schon in der vergangenen  Legislaturperiode abschließen, „doch wie das in der Politik nun einmal ist, klappt nicht immer alles, was man sich vor nimmt“, sagt Kalben in ihrer Rede und verspricht, sich nun umso stärker dafür einzusetzen. „Ich möchte, dass sich hier jeder wohlfühlt, egal woher er kommt und an was er glaubt“, betont die Landtagsabgeordnete. Dies sei vor allem

„Ich möchte, das,
dass sir sich hier jeder wohlgfüühlt, egal woher er kommt und an was er
glaubt.“

Elka von Kalben
Landtagsfraktion Die Grünen

wichtig, weil man den Menschen so einen Platz in der Gesellschaft gebe und sie nicht nach Außen dränge. Das hörten die etwa 50 gekommenen Aleviten gern.

Unter ihren Gästen war auch Ismail Kaplan, Dialogbeauftragter der alevitischen Gemeinden in Hamburg. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist. einen solchen Vertrag zu schließen“, bestätigt er die Worte der Politikerin. Er sei aber zuversiehtlich,dass es in den kommenden Jahren realisiert wird. In vielen anderen Bundesländern – darunter Hamburg, Bremen und Bayern – sind die Aleviten bereits als Religionsgemeinschaft anerkannt. Laut Kaplan habe sich in den vergangenen Jahren viel getan. „An der Universität Hamburg kärmen Lehramtsstudenten sogar  alevitische Religion studieren.
Das ist weltweit einzigartig“, meint Kaplan. Bevor die Anwesenden bei einem gemeinsamen Essen ins Gespräch kamen, stellten die Jugendlichen ihre Gemeinde in einer kurzen Präsentation vor. Die Grünen-Landtagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen Aktivitäten. So präsentieren sie sich regelmäßig auf Stadtfesten und organisieren Treffen mit anderen alevitischen Gruppen.

RELIGION
Alevitentum

Das Aievitentum ist eine Glaubensrichtung. Die meisten ihrer Mitglieder haben Türkische Wurzeln. Auch wenn sich manche Aleviten mit dem Islam sehr verbunden fühlen, ist das Alevitentum eine eigenständige Religionsgemeinschaft. Die Gläubigen leben nicht nach den fünf Säulen des Islam. So pilgern sie zum Beispiel nicht nach Mekka und fasten auch nicht im Ramadan. Frauen und Männer sind gleichgestellt und beten im selben Raum. In der Türkei ist das Alevitentum nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt, dort galten die Gläubigen offiziell als Muslime.
Aleviten glauben, dass Gott,den sie ‚Hak‘ nennen, alles er schaffen hat und dass er Teil aller Dinge und Lebewesen ist, Solidarität und Gerechtigkeit sind für die Gläubigen wichtige Warte. Ein wichtiges Prinzip ist es, niemanden abzulehnen, nur weil er eine andere Sprache spricht oder Mitglied einer anderen Religionsgemeinschaft ist.

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